Der Rettungsdienst in Vedersø
Retter an der Nordseeküste zu sein war eine mühsame aber ehrenvolle Aufgabe. Die Nordsee ist aber ein launisches Meer und viele Schiffe sind im Laufe der Jahre gestrandet. Deshalb entstanden an vielen Orten entlang der Nordsee Rettungsdienste. So auch in Vedersø.
In Vedersø bestand der Rettungsdienst aus 12 mutigen Männern. 10 Männer saßen an den Rudern, einer am Steuer und einer am Schlepptau. Die Arbeit war hart und kalt und der Lohn gering. Aus diesem Grund war es nicht das Geld, das die mutigen Männer am meisten motivierte. Es war vielmehr die Möglichkeit in Not geratene Menschen vor einem sinnlosen Tod in den Fluten zu bewahren.
Das Ereignis des Jahres
Das Ruderrettungsboot lag im Rettungshaus beim Badehotel Vedersø Klit, 400 m von der Nordsee entfernt. Zur jährlichen Rettungsübung zogen 8 starke Pferde das Boot durch die Dünen zum Strand. Das 3 t schwere Boot wurde das letzte Stück auf dem Rücken der Retter zu Wasser getragen. Es war ein echter Publikumsmagnet, der viele Gäste und Bewohner anzog. Besonders die kleinen Jungen, die mit großen Augen die Arbeit der Männer verfolgten.
Der erste Dannebrogsmann in Vedersø
Normalerweise funktionierte der Dienst mit Hilfe der Strandwachen. Entlang des Rettungsweges standen 2 Telegrafposten. Die Strandwachen gingen die 9 km zwischen den beiden Telegrafposten entlang und erstatteten im Rettungshaus Bericht. Zwei der Rettungsleute in Vedersø sind es wert hervorgehoben zu werden. Das sind Jørgen Sørensen und sein Sohn Jens. Wie die meisten anderen der Gegend war Jørgen Sørensen Landwirt und Fischer. Darüber hinaus war er auch 35 Jahre lang Retter. Nach vielen Jahren treuem Dienst wurde er vom dänischen Königshaus zum Dannebrosmann auf dem Rettungsboot ernannt.
Der jüngste Retter
Als 19-Jähriger übernahm der Sohn, Jens Sørensen, die ehrenvolle Aufgabe des Vaters. Jens war der jüngste, der mit der Aufgabe eines Retters beauftragt wurde und in den 40 Jahren seiner Tätigkeit als Retter war er an der Bergung von 40-50 Personen aus der Nordsee beteiligt. Auch er erhielt für seinen Einsatz im Rettungswesen eine Belohnung. 1952 erhielt er die Verdienstmedaille des Rettungswesens. Das Holzboot in Vedersø wurde erst im Jahre 1965 durch ein Motorboot in Thorsminde erstattet. Deshalb existiert heute der lokale Rettungsdienst nicht mehr. Doch man kann das alte Rettungshaus noch immer neben dem Hotelgebäude sehen.