En museumsfacade blandt træer med

FLUGT

© Danyu Zeng
Foto: Danyu Zeng

FLUGT, also Flucht, heißt Dänemarks neues internationales Museum für Flüchtlingsgeschichten, das gerade eröffnet wurde.

Vom Flüchtlingslager in Oksbøl bis zu Flüchtlingen in aller Welt

Am Ende des Zweiten Weltkriegs erreichten mehr als 250 000 deutsche Zivilpersonen nach einer dramatischen Flucht das damals noch besetzte Dänemark. In den letzten Monaten des Krieges wurde von den Vorstößen der Roten Armee auf Nazideutschland auch die Zivilbevölkerung betroffen und Millionen Deutsche begaben sich auf die Flucht. 1945 wurde Dänemarks größtes Flüchtlingslager in der Aal Plantage bei Oksbøl errichtet. Zu Spitzenzeiten waren dort 35.000 Flüchtlinge untergebracht. In diesem Bereich wurde nun FLUGT eingerichtet.

Flüchtlingsströme sind nicht nur ein historisches Phänomen. Ganz im Gegenteil. Die Welt erlebt in diesen Jahren die größten Flüchtlingsströme aller Zeiten. Krieg und Verfolgung treiben die Menschen in die Flucht, um zu überleben, sich in Sicherheit zu bringen und eine neue Heimat zu finden. Starke Bilder füllen die Medien, Politiker äußern ihre Meinungen und die Debatte ist allgegenwärtig. Daher werden man in FLUGT nicht nur den Geschichten der Flüchtlinge früherer Zeiten begegnen. sondern auch denen von Flüchtlingen, die bis in jüngste Zeit nach Dänemark gekommen sind, unter anderem aus Vietnam, Ungarn, Afghanistan, Syrien und der Ukraine.

Flygtningelejren flugt i Oksbøl

Foto:Vardemuseerne

FLUGT erzählt die vielen unbekannte Geschichte des größten Flüchtlingszustroms, den Dänemark je aufgenommen hat. Aber auch die Geschichte der vielen Flüchtlinge, die in neuerer Zeit ins Land gekommen sind. FLUGT möchte die Menschen hinter den Flüchtlingszahlen zeigen und die ganz universellen Problemstellungen, Gefühle und vielen Nuancen vermitteln, die mit dem Gefühl verbunden sind, ein Mensch auf der Flucht zu sein. Heute und damals.

- Claus Kjeld Jensen
Museumsdirektor

Architektur von Weltrang

FLUGT wurde von dem weltbekannten Architekturbüro BIG – Bjarke Ingels Group – entworfen und ist eine Architektur der Extraklasse. Im Krankenhaus des Flüchtlingslagers, das ursprünglich aus 40 kleinen Krankenzimmer und OP-Sälen bestand, haben die Architekten ein völlig neues Museum mit acht großen Ausstellungsräumen geschaffen. Ein schöner, geschwungener und 500 m² großer Neubau bindet die Originalgebäude zu einer Einheit zusammen. Von außen wirkt der Anbau wie eine geschlossene Wand aus Cortenstahl, doch sobald man eintritt, öffnet er sich zu einem hohen, lichtdurchfluteten Raum aus Holz und Glas. Hier finden Sie Besuchereinrichtungen wie Foyer, Garderobe, Ticketverkauf und Museumsshop. Die beiden ursprünglichen Krankenhausflügel blieben beim Umbau äußerlich erhalten und wurden in rotem Backstein mit kleinen Fenstern und einem roten Ziegeldach ausgeführt. Im Inneren sind Ausstellungsräume, Kino, Café, Unterrichts- und Konferenzeinrichtungen sowie eine Küche.

Flugt museum lobby

Foto:BIG / Vardemuseerne

FLUGT wurde auch von Deutschland finanziert


Die Geschichte der 250.000 deutschen Zivilisten, die am Ende des Zweiten Weltkriegs nach Dänemark flohen, ist ein wichtiges Stück dänischer Geschichte. Aber dies ist auch ein Teil der deutschen und europäischen Geschichte. Jedes Jahr besuchen bis zu 20.000 deutsche Nachkommen den Flüchtlingsfriedhof in Oksbøl. Aus diesem Grund hat die deutsche Bundesregierung für den Bau des Museum FLUGT einen Beitrag in Höhe von 1,3 Mio. Euro geleistet und das Land Schleswig-Holstein hat das Museum zusätzlich mit etwa 100.000 Euro unterstützt. FLUGT vermittelt die Geschichten von Hoffnungen, Träumen, neuen Erkenntnissen, Verständnis und vor allem Versöhnung zwischen den Völkern. Weil unsere gemeinsame Geschichte wichtig ist.

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Fakten

  • An der Einweihung nahmen teil: Die dänische Königin Margrethe II., der deutsche Vizekanzler Robert Habeck, der dänische Minister für Einwanderung und Integration Kaare Dybvad Bek, der dänische Minister für Inneres und Wohnungsbau Christian Rabjerg Madsen, die deutsche Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik Katja Keul und der Architekt des Museums Bjarke Ingels.
     
  • Die deutsche Bundesregierung und das Land Schleswig-Holstein haben den Bau des Museums mit insgesamt ca. 1,5 Mio. Euro unterstützt.
     
  • Tinker Imagineers war für die Gestaltung der Ausstellung verantwortlich.
     
  • Die Ausstellung FLÜCHTLINGE ZU ALLEN ZEITEN erzählt die Geschichte der Flüchtlingsströme im letzten Jahrhundert, basierend auf der UN-Flüchtlingskonvention.
     
  • Das Oksbøllager existierte von 1945 bis 1949. Im Laufe der Jahre beherbergte er bis zu 100.000 deutsche Flüchtlinge. Als das Lager am größten war, entsprach es der fünftgrößten Stadt Dänemarks.
     
  • Erfahren Sie mehr über FLUGT - Refugee Museum of Denmark auf www.flugtmuseum.dk.