Geschichten vom Hafen in Hvide Sande
Der Hafen entstand um die Schleuse, die 1931 gebaut wurde. Fischerei und der Bau von Fischkuttern waren viele Jahre lang der Haupterwerbszweig. Heute setzt man auch auf den Bau von Schiffen für ganz andere Zwecke.
Schwimmendes Restaurant
In Hvide Sande werden immer noch Fischkutter gebaut - und auch Schiffe für andere Zwecke als die Fischerei. Hvide Sande Skibs- og Bådbyggeri (Schiffs- und Bootsbaufirma) baute z. B. 1993 die Fregatte Sct. Georg III, die als schwimmendes Restaurant auf dem See im Tivoli in Kopenhagen dient. Die Fregatte lief anläßlich des 150-jährigen Tivoli- Jubiläums vom Stapel.
Die Handwerker aus Hvide Sande fahren jedes Jahr nach Kopenhagen, um die Fregatte zu warten.
Andere Schiffsbauaufgaben
Das Bootsbaugewerbe hat auch andere Aufgaben wie z. B. die Reparatur von älteren Holzschiffen. Das gute Schiff Fulton, das bis 1987 Erziehungsschiff für Jugendliche war, kommt jeden Winter zur Wartung auf die Werftanlage in Hvide Sande.
Desweiteren werden hier Offshore-Serviceschiffe für die Offshore-Windparks, Versorgungsschiffe sowie Fähren und andere Passagierschiffe gebaut.
Hvide Sandes Rettungsboot
1933 bekam Hvide Sande sein erstes Rettungsboot. Die Arbeit als Retter war eine große und sehr bedeutungsvolle Aufgabe. Zum einen waren die Bedingungen für die Schiffbarkeit schlecht und zum anderen war es damals ein offenes Boot.
Die Arbeit der Rettungsleute kam vor allem anderen, und die Leute in der Stadt beobachteten immer, was vorging, wenn das Rettungsboot hinausfuhr. Das taten sie auch in der stürmischen Dezembernacht 1951, die eine ganz schreckliche Nacht werden sollte. Das Boot kenterte und fünf Besatzungmitglieder ertranken ganz in der Nähe des Landes, ohne das ihnen jemand helfen konnte. Zur Erinnerung an die fünf Rettungsleute wurde an der Nordseite der Schleuse ein Gedenkstein errichtet und auch auf dem Friedhof in Nr. Lyngvig gibt es einen Gedenkstein.
Heute liegt ein ganz modernes Rettungsboot, Emilie Robin, in Hvide Sande. Es ist ein seefestes Motorboot von ca. 65 Tonnen, gebaut 1989 mit Platz für mindestens vier Besatzungsmitglieder. Es erreicht eine Geschwindigkeit von ca. 11 Knoten. Das Schiff ist mit Radar, verschiedenen Radios, Peilgeräten, Walkie-Talkie, Navigator, Video-Plotter und Bilgenpumpe ausgestattet.
Desweiteren verfügt das Rettungswesen über ein leichtes, schnelles Rettungsboot von ca. 6,5 Tonnen, das 35 Knoten erreichen kann - sowie ein Tornado Gummiboot und ein Rettungswagen mit speziellen Reifen und dazu eingerichtet, eine Trage von der Küste zum Krankenwagen zu transportieren.
Linienverkehr auf dem Ringkøbing Fjord
Bis 1955 gab es einen kommerziellen Fährverkehr auf dem Fjord. Das Motorschiff Kysten mit Platz für 155 Passagiere, im Besitz der Firma N.N. Møller & Sohn in Ringkøbing, wurde vermutlich angeschafft, da es nach dem Krieg schwierig war Reifen für die Busse zu kaufen. Das Schiff sollte auf diese Weise die Busse entlasten und Menschen und Fracht über den Fjord transportieren.