Nachkriegszeit – Flüchtlinge und Minenräumung
Am Ende des Zweiten Weltkriegs kamen ca. 350.000 deutsche Flüchtlinge nach Dänemark, von denen mehr als 200.000 auch noch nach der Befreiung in Dänemark waren. Viele dieser Flüchtlinge waren im Flüchtlingslager in Oksbøl untergebracht. Das Lager konnte etwa 35.000 Flüchtlinge aufnehmen.
Die Sterblichkeit der Flüchtlinge war leider hoch – besonders bei den kleinen Kindern. Davon zeugt der Flüchtlingsfriedhof in Oksbøl.
Außer dem Lager für deutsche Flüchtlinge in Oksbøl betrieb das Dänische Rote Kreuz bis zum 25. August 1945 ein Lager für sowjetische und andere osteuropäische Flüchtlinge. Dieser Bereich liegt auf dem Truppenübungsplatz Kallemærsk Hede und ist daher nur selten zugänglich.
An der dänischen Nordseeküste wurden etwa 1.500.000 Minen verlegt. Allein zwischen Esbjerg und Nymindegab wurden 620.000 Minen (40 % aller Minen in Dänemark) verlegt, davon 75.000 in Skallingen. Die nach Kriegsende verbliebenen deutschen Soldaten wurden für die Minenräumung eingesetzt. Sie kostete viele Menschenleben und viele wurden schwer verletzt.
Am 1. Oktober 1945 war die Minenräumung offiziell abgeschlossen. Übrig blieben einige komplizierte Minenfelder, darunter eines auf der Halbinsel Skallingen südlich von Blåvand, wo ein Minenfeld mit rund 11.000 Minen übrigblieb. Erst einer neuen Räumung im Jahr 2021 konnte der Bereich wieder für sicher erklärt werden.